Vielleicht habt ihr bereits von den drei Doshas im Ayurveda gehört und einige fragen sich sicher, was genau ich damit immer meine, wenn ich von Kapha, Pitta und Vata spreche. Darum möchte ich euch die drei Doshas einmal einzeln vorstellen. Heute möchte ich euch aber zuerst etwas über das zentrale Konzept im Ayurveda erzählen! Unsere individuelle Konstitution und warum sie so wichtig für eine gesunde Lebensweise ist.

 

Konstitution im Ayrveda – die drei Doshas

Unsere Konstitution beschreibt die Veranlagung von uns Menschen: Hat man starke Nerven oder ist eher nervös und hibbelig? Hat man eine gute  Verdauung oder neigt man zu Verstopfungen oder Durchfall? Ist man ein Stubenhocker, der seine immer gleichen Routinen braucht oder jemand, der immer neue Herausforderungen sucht? All das wird im Ayurveda durch die drei Doshas – unsere Konstitution beschrieben.

Dabei hat jeder von uns eine ganz eigene, individuelle Konstitution – also die individuelle Manifestation der drei Doshas im Körper. Wie alles auf dieser Welt bestehen wir Menschen aus den fünf Elementen Wasser, Erde, Luft, Feuer und Äther/Raum. Aus diesen fünf Elementen setzten sich auch die 3 Doshas zusammen: Vata aus Luft und Äther, Pitta aus Feuer und Kapha aus Erde und Wasser.

Es sind also biologische Kräfte, die unseren gesamten Organismus auf einer strukturellen und funktionalen Ebene steuern. In welchem Verhältnis sich Vata, Pitta und Kapha in unserem Körper manifestieren, ist bei jedem Menschen unterschiedlich und es sind IMMER alle drei Doshas in jedem Menschen wirksam! Bei einigen ist ein einziges Dosha dominant – was aber selten vorkommt – bei anderen sind zwei der drei Doshas ungefähr gleich dominant. Das trifft für die meisten von uns zu. Ganz selten kommt es vor, dass alle drei Doshas in einem ausgewogenen Verhältnis sind. Menschen mit einer Tridosha-Konstitution sind besonders ausgeglichen.

 

Gesundheit vs. Krankheit – Pakriti und Vikriti

Das einzigartige Verhältnis der Doshas in uns wird bereits bei unserer Geburt festgelegt und ist unveränderlich. Verhalten wir uns entsprechend unserer Konstitution, dann sind unsere Doshas im Gleichgewicht, so wie es bei unserer Geburt festgelegt wurde. Wir sind gesund. Diesen Zustand nennt man im Ayurveda Pakriti.

Führen wir aber ein Leben, dass sich mit unserer individuellen Konstitution nicht verträgt, geraten unsere Doshas schnell aus dem Gleichgewicht und wir werden irgendwann krank. Dieser Zustand wird im Ayurveda Vikriti genannt. Ziel einer Ayurveda Beratung ist es dann, durch Änderungen der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, die Pakriti wiederherzustellen. Das schafft Ayurveda mit rund 80% der durch ungünstige Lebensgewohnheiten hervorgerufenen Krankheiten! Das ist echt eine Menge.

Doch wie schaffen wir es nun, gesund zu bleiben? Unsere Konstitution gibt uns auch Auskunft darüber, zu welchen Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten jemand typischer Weise neigt, für welche Krankheiten er potentiell anfällig ist und wo seine Stärken und Schwächen liegen. Für die Therapie ist die Konstitution also von besonderer Bedeutung, weil Ayurveda-Therapeuten über die Ernährung und Gewohnheiten des Patienten die Doshas wieder ins Gleichgewicht bringen können.

Welche Eigenschaften die einzelnen Doshas ausmachen, wie ein Typischer Kapha-, Pitta- und Vata-Typ aussehen, welchen Charakter sie haben, etc., erfahrt ihr in den kommenden Wochen in jeweils eigenen Beiträgen hier.